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Hier sind von Zeit zu Zeit kurze Impulse zu finden.
2022-07-22
Auf ein Wort - die Meinung des Anderen
Ich sitze vor meinem Laptop und denke, eigentlich musst du mal wieder einen Beitrag im Blog schreiben. Dabei gehen meine Gedanken hin und her, welches Thema. Ich denke an Heuchelei, Fehlerkultur in Gemeinden, der Mensch und die Sünde und vieles mehr. Sicherlich alles gewichtige Themen, aber bin ich der Richtige? Ist die Zeit richtig? Ich schiebe alles auf Seite und wollte mich schon vom Blog abmelden und den Beitrag verschieben. Aber dann kam mir doch noch ein Gedanke der mich richtig auf die Palme bringen kann und das ist „die Meinung des Anderen“.
Wow, musste ich bei mir denken – pass auf dass du dich nicht zu weit aus dem Fenster lehnst!
Genau da ist der springende Punkt: warum darf eigentlich jeder seine Meinung sagen, nur der Christ nicht. Wenn ich heute mit Menschen spreche und Stellung beziehe, so wie es Gottes Wort sagt, oder mal eine etwas abweichende Meinung zu aktuellen gesellschaftlichen Themen habe, dann gehe ich sofort Gefahr ein angezeigt zu werden, oder mich mit Beschimpfungen auseinandersetzen zu müssen die einfach nicht gerechtfertigt sind.
Stark reduziert und im Grunde ist es doch einfach nur eine Meinungsverschiedenheit. Sind wir nicht mehr in der Lage uns gegenseitig stehen zu lassen, oder vielmehr unsere Meinung? Müssen wir alle nur noch eine Meinung haben, oder ein verantwortungsloses liberales Leben führen. Das soll jetzt nicht gegen Liberalismus sein, aber manche Entscheidungen sind eben nicht vom Menschen zu treffen, oder es wird ihm nicht die Freiheit dazu gegeben.
Wenn mir mein Gegenüber sagt, er glaubt nicht an Gott, dann darf ich doch sagen, dass ich eben an diesen Gott glaube. Deswegen leide ich nicht sofort an irgendeiner Phobie, aber mein Gesprächspartner sagt mir genau das, dass mein Denken krank sei.
Warum dürfen er oder sie das und ich nicht? Oder machen wir Christen vielleicht doch auch Fehler?
Trauen wir uns noch das zu sagen, was wir denken? Der Ton der uns als Christen entgegen weht, wird immer rauer. Manchmal muss man aber fairerweise sagen, zu Recht. Weil auch wir Fehler machen und nicht in der Lage sind, die Lebensweise, Meinung oder Glauben des Anderen stehen zu lassen. Dabei gibt uns Gottes Wort eine klare Aufgabe, Paulus schreibt:
„Lass uns aber die Wahrheit reden in Liebe…“ Epheser 4,15.
Leben mit dem Mainstream ist leicht, aber kann auch große Gefahren bergen. Schnell verstrickt man sich in Lügen aus Angst vor den Menschen. Plötzlich akzeptiert man die Sünde. Das sollen und dürfen wir nicht. Jesus Christus, die Apostel und andere Nachfolger, die in der Bibel Erwähnung finden, sind gegen den Strom geschwommen und sie hatten mächtig Gegenströmung. Es wurde von ihnen nichts durch die Blume gesagt oder gar verschwiegen, sondern in einem offenen Wort angesprochen. Das müssen wir als Christen/Nachfolger ebenso tun, aber ebenso in Liebe wie es uns Jesus Christus vorgemacht hat. Er konnte die Sünde nicht akzeptieren, aber den Menschen hat er immer gesehen. Auch wenn er ihnen manchmal deutlich sagen musste, dass sie Heuchler sind und natürlich andere Dinge auch, trotzdem ist er in Liebe begegnet. Deshalb dürfen wir in der Verantwortung vor Gott reden und handeln und aus Liebe zu Jesus Christus und auch zu unseren Mitmenschen nicht schweigen, sondern in Liebe begegnen und die Wahrheit reden. Vergessen wir dabei nicht den Menschen, wir wollen helfen und nicht abschrecken oder gar das Feuer löschen das vielleicht gerade begonnen hat zu brennen. Seien wir Zeugen und nicht Richter.
Admin - 21:20:35 @ Allgemein